Ostern in Apulien – Zwischen stiller Andacht und kulinarischem Zauber
Wenn sich der Frühling über Apulien legt, erwacht nicht nur die Landschaft – auch die Seele dieser einzigartigen Region im Süden Italiens beginnt zu leuchten. Ostern hier, im „Absatz des italienischen Stiefels“, ist ein Fest der Kontraste: tief verwurzelte Spiritualität trifft auf gelebte Tradition und köstliche Genüsse, die jedes Jahr aufs Neue verzaubern.
Stille, die unter die Haut geht
Am Karfreitag kehrt in vielen apulischen Dörfern eine feierliche Stille ein. In Orten wie Noicattaro oder Francavilla Fontana ziehen Gläubige barfuß durch die Straßen – schwere Holzkreuze auf den Schultern, begleitet vom dumpfen Rhythmus der Trommeln, die an die Nägel Christi erinnern. Es ist eine ergreifende Szene, die unter die Haut geht – archaisch, echt, bewegend.
Ein ganz besonderer Moment spielt sich in Ruvo di Puglia ab. Während der berühmten Processione dei Misteri werden überlebensgroße, antike Statuen – in weiße Tücher gehüllt – durch dunkle Gassen getragen. Die Straßenbeleuchtung wird ausgeschaltet, Fenster leuchten im Kerzenschein. Die Stille ist fast greifbar, nur durchbrochen vom leisen Murmeln der Prozession. Es ist, als ob die Zeit stillsteht – ein Gänsehaut-Moment für alle, die ihn erleben dürfen.
Süße Traditionen und festliche Genüsse
Doch Ostern in Apulien ist nicht nur andächtig – es ist auch ein kulinarisches Fest. In Lecce, der barocken Perle des Südens, beginnt oft schon am Gründonnerstag ein Ostermarkt, der Genießer-Herzen höherschlagen lässt. Hier gibt es Scarcelle – liebevoll von Hand gebackenes Ostergebäck in Form von Kreuzen oder Tauben, bunt verziert mit Zuckerguss und Perlen. In der Mitte: ein hartgekochtes Ei – das Symbol für neues Leben. Ein süßer Gruß aus der Vergangenheit, der heute noch genauso schmeckt wie damals bei „Nonna“.
Picknick mit Meerblick
Am Ostermontag, dem Lunedì dell’Angelo, zieht es die Apulier an die Küste. Und ehrlich – wo ließe sich das Leben besser feiern als auf den weißen Felsen von Polignano a Mare, mit Blick auf das glitzernde, türkisfarbene Meer? Zwischen alten Steintreppen und wilden Blumen breiten Familien ihre Decken aus, holen Frittata di maccheroni (ein deftiges Nudelomelett), knusprige Taralli und hausgemachten Wein aus dem Picknickkorb. Vielleicht ertönt plötzlich Musik – ein Akkordeon, ein paar Stimmen, ein Lied. Und wenn du Glück hast, zieht sogar eine kleine Prozession hinunter zum Meer. Einfach so, ohne Programm – ganz aus dem Moment heraus.
Ostern in Apulien ist kein Spektakel – es ist ein stilles Wunder, das mit jedem Schritt, jedem Duft, jedem Bissen spürbar wird. Wer es einmal erlebt hat, wird es nie wieder vergessen.
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